Hier der Bericht über die derzeitige Situation der beiden Freiwilligen aus Deutschland, die zusammen mit jungen Menschen aus anderen Ländern soziale Organisationen in Tiflis unterstützen:
Ich wünschte sehr, es gäbe keine Notwendigkeit für diese Nachricht. Am 24. Februar erklärte Russland der Ukraine den Krieg und die Welt veränderte sich plötzlich.
Auch wir als Freiwillige in Georgien, die mittlerweile auch in einem Nachbarland des größten Landes der Erde leben, sind nun irgendwie betroffen von einem absurden Krieg im Herzen Europas.
Erst einmal: Es uns gut! Wir sind weder von Aufflammen der Kämpfe betroffen, noch gibt es Sicherheitsbedenken.
Was sich jedoch bemerkbar macht, ist die Angst im Land vor einem weiteren Krieg. Für viele erinnert Russlands Vorgehen an den Krieg von 2008 und diese Erinnerung führt zu ängstlicher Wut. In diesem Jahr griff Russland das winzige Georgien an und besetzt seitdem 20 % des Landes. Die Mehrheit der Bevölkerung und alle meine georgischen Freunde haben noch Erinnerungen an diese Zeit.
Gleichzeitig gibt es eine große Solidarität mit den Menschen, deren Häuser bombardiert wurden. Täglich gibt es Solidaritätsdemonstrationen und Hilfstransporte werden durch Spenden und die Hilfe vieler Freiwilliger bereitgestellt. Ich versuche auch, mich so weit wie möglich an den Aktionen zu beteiligen, zum Beispiel indem ich Plakate mache, Kleidung und Lebensmittel spende und beim Packen der Pakete helfe. Wir stehen zur Ukraine.
Wir freuen uns, dass Ihr Euren Dienst in Georgien trotz des Krieges weiter durchführen möchtet. Wir wünschen Euch weiterhin eine gute Zeit und ganz viele Abende wie diesen: