18. bis 28. Juli in Landshut, Bayern und vom 28. Oktober bis 4. November 2017 auf Djerba, Tunesien
In dem Projekt trainieren zwanzig junge Erwachsene aus Tunesien und Deutschland politisches Handwerkzeugs wie Techniken des Debattierens, das Schreiben von Interviews und das Formulieren politischer Forderungen.
„Ich bin jetzt motivierter, mich politisch zu engagieren.“
Wie bringt man junge Menschen dazu, sich politisch zu engagieren? Bei dem deutsch-tunesischen Projekt „Are you really so political? – Are you really so apolitical?“ äußerten 16 von 19 Teilnehmern in einer anonymen schriftlichen Evaluation, dass sie nun motivierter beziehungsweise wesentlich motivierter sind, sich politisch zu engagieren. Die erste Begegnung des deutsch-tunesischen Projekts fand Ende Juli in Landshut und München statt.
Die höhere Motivation führt Projektmanager und Trainer Claus Sixt darauf zurück, dass die Teilnehmer lernen, wie sie am effektivsten politische Ziele durchsetzen. Dazu identifizieren die Teilnehmer erst mal politische Ziele, formulieren sie und suchen im letzten Schritt Wege, diese Ziele durchzusetzen. Dazu wird auch vermittelt, wie man in E-Mails an Politiker diese Ziele platziert . Außerdem lernen die Teilnehmer das Führen von Interviews, letztlich um über ein Interview einen raschen Zugang zu einem Politiker zu bekommen.
Politik machen in der Bayerischen Staatskanzlei
Richtig Politik machten die Teilnehmer dann in der Bayerischen Staatskanzlei. Dort präsentierten sie ihre Vorschläge zum Bayerisch-Tunesischen Aktionsplan. Moheydin Ei Aloui schlug Martin Bartenschlager und Sarah Schwarzenberg, Mitarbeiter der Staatskanzlei, einen Rhetorik-Workshop vor, und zwar für junge Tunesiern, die im Dezember bei den Kommunalwahlen kandidieren.
Demokratie fördern. Tunesierin hilft bayerischer Kommune.
Ziel des Projekts ist es, den Demokratieprozess in Tunesien zu unterstützen. Dass es jedoch auch umgekehrt laufen kann, zeigt die Tunesierin Lamis Aissa. Sie will in ihrer Stadt ein Jugendparlament gründen und mit dem dem Jugendparlament in Landshut kooperieren. Da es dort keines gibt, setzt sich Lamis nun für die Gründung eines Landshuter Jugendparlaments ein, gemeinsam mit Lorenz Hörmann, einem deutschen Teilnehmer.
Zweite Begegnung im November
In der zweiten Begegnung Anfang November werden die Teilnehmer ihre politischen Initiativen vorstellen, die sie in den letzten drei Monaten vorangebracht haben. Außerdem lernen sie, wie man eine Debatte führt.
Tunesien, Bund und Bayern an einem Strang
Das tunesischen Konsulat mit Konsulin Soumaya Zorai Chaabani hat die Schirmherrschaft übernommen. Das Auswärtige Amt fördert das Projekt zum fünften Mal im Rahmen der Deutsch-Tunesischen Transformationspartnerschaft. Die Bayerische Staatskanzlei unterstützt das Projekt zum zweiten Mal im Rahmen des Bayerisch-Tunesischen Aktionsplans.
Weitere Informationen zum Projekt: www.interpolisweb.com