18. bis 27. Juni 1999 in Berlin
Ein Projekt in Kooperation mit der Union Sozialer Einrichtungen (USE) in Berlin und der UOSM in Neapel
Obwohl der Arbeitsaufwand bei der Vorbereitung und vor allem bei der konkreten Durchführung des Projektes (hoher Betreuungsaufwand!) sehr groß sein wird, kamen wir überein, ein solches Projekt zu versuchen.
In Gesprächen mit betroffenen Jugendlichen wurde deutlich, daß sie zwar einerseits sehr gespannt sind auf die italienischen Jugendlichen, die sie vielleicht bald als Gäste empfangen können, auf der anderen Seite aber auch Ängste bestehen, einem Erwartungsdruck ausgesetzt zu sein. Sobald sichergestellt ist, daß dieses Projekt wirklich durchgeführt werden kann, werden die SozialarbeiterInnen in ihren wöchentlichen Sitzungen über die Möglichkeiten eines solchen Austausches informieren und mit den Jugendlichen über ihre Ängste und Erwartungen diskutieren. Außerdem sind zwei externe Vorbereitungstreffen mit den Organisatoren vom bapob vorgesehen. Ab Mai gibt es dann die Möglichkeit einer minimalen Sprachvorbereitung für die TN und die Betreuer durch einen wöchentlichen Einführungskurs Italienisch. Dieser Kurs wird natürlich immer auch dazu da sein, Fragen zu klären und einen engeren Kontakt zwischen den Betroffenen und den Organisatoren herzustellen.
Auf italienischer Seite wird die Vorbereitung ähnlich ablaufen (vgl. Antrag aus Italien).
Trotz des Kontaktbesuches im Dezember in Berlin halten die MitarbeiterInnen der U.S.E einen vorbereitenden Besuch in Italien für unbedingt erforderlich. Dieser ist nötig, um sich einen Überblick über die UOSM und deren KlientInnen zu verschaffen und um dann die deutschen TeilnehmerInnen entsprechend auswählen zu können. So soll sichergestellt werden, daß die Teilnehmenden auch wirklich zueinander ”passen”. Für die Rückbegegnung im Oktober ist dann kein weiterer vorbereitender Besuch nötig.
Wie weiter oben schon beschrieben gliedert sich das Projekt in drei Teile:
· Persönliche Reflexion und Vergleich der subjektiv empfundenen Lebensbedingungen der TN (Fragebogen)
· Workshops in Druckerei und Buchbinderei (Herstellung von T-Shirts und Notizbüchern)
· Gemeinsame Freizeitaktivitäten
Weil es wegen des zu hohen Betreuungsaufwandes in Berlin nicht möglich sein wird, daß die deutschen Jugendlichen zusammen mit den Jugendlichen aus Italien übernachten, soll wenigstens in der Anfangsphase des Projektes versucht werden, für drei Tage in einem Haus in Strausberg (Brandenburg) gemeinsam zu leben und Möglichkeiten für intensivere Kontaktaufnahme zu bieten. Wir wollen, daß diese Phase des Projektes das Eis bricht und bestehende Ängste zumindest teilweise aufhebt.
Ein Gegenbesuch der deutschen Jugendlichen soll im Oktober in Neapel stattfinden. Dabei ist es wichtig, die Jugendlichen zu unterstützen, damit die neu gewonnenen Kontakte in der Zwischenzeit nicht abreißen. Hierfür und auch zur Vorbereitung des Besuches in Italien werden weitere Gruppentreffen in den Ländern nötig sein.
Ziel des Projektes ist es, daß die Jugendlichen gemeinsam Erfahrungen in den Workshops und bei den gemeinsamen Aktivitäten machen; daß ein Austausch über die persönliche Lebensqualität stattfindet und daß vorhandene Vorurteile abgebaut werden können.
Vielleicht ist es in Zukunft dann auch möglich, die Zusammenarbeit der Einrichtungen auszuweiten, gemeinsame Fortbildungen für die Mitarbeiter der Einrichtungen zu organisieren und Berufsqualifizierungsprojekte für die Jugendlichen durchzuführen.